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Werner Lackner, Asyl, Flüchtling, Asylwerber, Naher Osten, Imam, Islam, SchariaFoto: Akhlispurnomo/Wikimedia (CC BY-SA 3.0)
Derzeit strömen zehntausende Flüchtlinge aus dem Nahen Osten nach Westeuropa – und sie bringen ihre Kultur, ihre Sprache und ihren Glauben mit. Die Zielländer dieser Flüchtlingswelle bieten zur schnelleren und besseren Integration dieser Asylwerber vor allem Sprachkurse an. Viel dringlicher aber wäre Hilfe zur Befähigung eigenständiger Ideologiekritik.
Gastkommentar von Mag. Werner Lackner, Soziologe
Erst wenn diese Flüchtlinge selbst erkennen, dass sie genau vor den Konsequenzen der buchstabengetreuen Auslegung des Koran geflohen sind, werden sie vielleicht erkennen, dass der Islam nicht nur eine Religion ist, die auf das Seelenheil des Individuums gerichtet ist, sondern eine totalitäre politische Ideologie, die eine unbedingte Unterwerfung unter die Interessen dieser Gemeinschaft fordert. Nicht das veränderliche „Menschenwerk“ einer Verfassung und eines Rechtsstaates erfordert ihrer Ansicht nach seine Befolgung durch die Bürger, sondern das „ewig gültige Gesetz Gottes“, die Scharia, wie sie im 7. Jahrhundert geoffenbart wurde.
Nur jetzt, wenn das unmittelbare Erleben der Fluchtgründe noch frisch ist, kann man hoffen, dass Lessings spezifischer Ratschlag für die Beurteilung der drei monotheistischen Religionen in der Ringparabel (Nathan der Weise) „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“ auf fruchtbaren Boden fällt.
Kommen die Moslems um Europa zu bekehren?
Schon in wenigen Monaten werden die Traumata verblassen und die religionsimmanenten Mechanismen der Rationalisierung der Erlebnisse Platz greifen. Dann steht nicht mehr im Vordergrund des Bewusstseins, dass man sich gezwungen sah, freiwillig aus dem „Haus des Friedens“ (Dar al-Salam, moslemischer Begriff für die islamische Welt) in das „Haus des Krieges“ (Anm.: Dār al-Ḥarb, moslemischer Begriff für die nicht islamischer Rechtsprechung unterliegenden Gebiete) zu fliehen. Die islamischen Prediger werden schon bald verkünden, dass dies einerseits Allahs Strafe dafür war, dass man sich nicht wortgetreu an den Koran hielt und sein Missionierungsgebot im Dschihad vernachlässigte, andererseits auf seiner unerforschlichen Weisheit beruht, damit sie als Moslems nun endlich dem Gebot nachkommen die westliche Welt, insbesondere Europa, zu missionieren und zu bekehren.
Die gut gemeinten Aussagen europäischer Spitzenpolitiker „der Islam gehört zu Europa (bzw. zu Deutschland)“ wird die Prediger darin ebenso unterstützen und bestärken, wie auch die Mainstream-Unterscheidung von Islam und Islamismus, wobei letzterer als wörtlich genommene Glaubensvorschriften angeblich „nichts mit dem Islam zu tun“ hätte.
Zum Wesen Europas gehört Verfassung, Rechtsstaat mit Instanzenzug und Gewaltentrennung, wo Häscher, Richter und Exekutor eben nicht, wie in amerikanischen Filmen in Personalunion auftreten, sondern sogar schon bei mittelalterlichen Hexenprozessen und Revolutionsgerichten diese Gewaltenteilung eingehalten wurde; Konfliktbewältigung aufgrund selbst vereinbarter menschlicher Regeln, nicht unhinterfragbarer „göttlicher“ Vorschriften! Es darf nicht sein, dass irgendein noch so angesehener Rechtsgelehrter allein, ohne Anhörung des Beschuldigten mit einer „Fatwa“ praktisch ein inappellables Todesurteil fällt, das jeder willige Moslem, der sich Verdienste um das Paradies erwerben möchte, exekutieren darf und soll – ohne dass irgendeine islamische Autorität dagegen auch nur protestierte!
Ednan Aslan, der Leiter der Abteilung für Islamische Religionspädagogik an der Universität Wien, hat sehr deutlich gesagt, es gäbe keine einzige Vorschrift im Koran, die dem (terroristischen) Handeln des „Islamischen Staates“ in Nahost widerspräche. Die europäischen Politiker und Medienleute müssten nur zuhören, bevor die Auseinandersetzungen in Europa noch stärker von Gewalt geprägt werden!