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Frankreich, England, Eurotunnel, Polizei, GrenzsicherungFoto: Billy69150 - Wikimedia - CC-BY-SA 4.0
Besonders kritisch entwickelt sich die Flüchtlingssituation derzeit auch um den Eurotunnel zwischen Frankreich und England: Immer wieder versuchen Asylanten, durch den Eisenbahntunnel von Frankreich nach England zu gelangen. Kürzlich wurde ein verstärkter Zaun errichtet, der von der gefährlichen Aktion abhalten soll, er wird jedoch größtenteils ignoriert.
Briten fordern Entschädigung von Frankreich
Da sich im französischen Dorf Calais die Lage immer weiter zuspitzt, hatte der Telegraph einen Tag lang eine "Live-Übertragung" der Ereignisse um den Unterseetunnel veröffentlicht. Auch politisch sind die Flüchtlinge relevant: Die Einwohner der britischen Küstenstädte werfen den Franzosen vor, durch ihr Versagen in der Grenzsicherung hohe Kosten für die britischen Wirtschaftstreibenden zu verursachen, die durch das Chaos behindert werden. Premierminister David Cameron wird dazu aufgerufen, finanzielle Ausgleichszahlungen aus Frankreich einzufordern.
Unterdessen lieferten sich die Migranten auf der französischen Seite erbitterte Kämpfe mit der französischen Polizei: Horden an Asylanten - in Spitzenzeiten bis zu tausend auf einmal - versuchen Polizeiblockaden zu durchbrechen, um zu den Schienen zu gelangen, und müssen unter Einsatz von Schlagstöcken zurückgehalten werden. Trotz eilig aufgestellten Stacheldrahtes schaffen es einige Migranten ob ihrer schieren Anzahl, die Blockade von nicht einmal dreißig Polizisten zu überwinden.
"Versucht es morgen wieder!"
Tatsächlich scheinen die französischen Polizisten mit der Lage jedoch völlig überfordert zu sein. Gerüchten zufolge werden gefangene Asylanten einfach wieder freigelassen - einer von ihnen zitiert den Beamten mit den Worten "Sie sagen nur 'Bleibt nicht hier, geht irgendwohin. Geht nach England, irgendwohin, nur nicht hierhin. Versucht es morgen noch einmal.'" Der Sprecher der französischen Polizei dementiert dies.
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