Foto: Fraktion DIE LINKE im Bundestag / Wikimedia (CC-BY-SA 2.0)
Wie Medien jetzt berichten, hat sich die herzerweichende Story um einen angeblich erfrorenen Flüchtling als Riesenschwindel herausgestellt. Die Berliner Polizei hat nicht lange gebraucht, um den angeblichen Todesfall als das zu entlarven, was er ist. Mittwoch Abend teilte ein Polizeisprecher der Öffentlichkeit mit, dass ein Flüchtlingshelfer bereits gestanden habe, die Geschichte erfunden zu haben. Mit einer genauso rührseligen Begründung bettelt er jetz auch noch um Verständnis und Mitleid.
Lügengeschichte nimmt über Facebook ihren Lauf
Rückblende:
„So. Jetzt ist es geschehen. Soeben ist ein 24-jähriger Syrer, der tagelang am Lageso bei Minusgraden im Schneematsch angestanden hat, nach Fieber, Schüttelfrost, dann Herzstillstand im Krankenwagen, dann in der Notaufnahme – VERSTORBEN“, postete laut Berliner Zeitung die Aktivistin Reyna Bruns Mittwoch früh morgens auf ihrer Facebook Seite. Die Nachricht hatte sie soeben vom 39-jährigen Flüchtlingshelfer Dirk Voltz bekommen, der besagten Syrer bei sich aufgenommen haben wollte.
Hilfswerksprecherin tritt vor die Presse
Was daraufhin bisher nur in den sozialen Netzwerken kursierte, verbreitete die Sprecherin des Netzwerks "Moabit hilft", Diana Henniges, am Vormittag über alle Medien. Sie behauptete, dass der Tod des 24-jährigen Syrers "eine direkte Folge der Wartesituation am Lageso (Landesamt für Gesundheit und Soziales)" gewesen sei. Sie beklagte, dass der Mann dort seit Wochen immer wieder hätte vorstellig werden müssen, um Krankenscheine und andere Leistungen abzuholen. "Er war vom Warten in der Kälte ausgelaugt, hatte einen grippalen Infekt. Am Ende hat er sich auch mit Fieber am Lageso anstellen müssen", schwadronierte sie der versammelten Presse vor. Und damit nicht genug. Weil Lageso kein Geld auszahlte, hätte er nicht einmal etwas zum Essen gehabt, so Henniges.
Öffentliche Stellen wissen von nichts
Immer mehr stellte sich jedoch heraus, dass mit der Geschichte etwas nicht stimmen konnte. Weder Behörden, Krankenhäuser oder Polizei konnten über den "tragischen Fall" Auskunft geben. Wie auch? War doch alles frei erfunden.
Voltz will sich herausreden
Als sein Lügengebäude zusammengebrochen war, tauchte Volz erst einmal unter und war nicht erreichbar. Und erst nach stundenlangem Verhör gab er zu, die Geschichte erfunden zu haben. Doch was nun folgt ist die nächste rührselige Geschichte. Am Donnerstag, wieder auf Facebook, postet er, sein ehrenamtliches Engagement hätte ihn "mehr und mehr an die Grenzen der psychischen und auch körperlichen Belastung" gebracht. Und: "Ich wollte wachrütteln, etwas verändern und habe dabei in einer Mischung aus Betrunkenheit und nervlichem Zusammenbruch ein völlig falsches Mittel gewählt. Anders kann ich mein Handeln nicht erklären.“