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Syrien, Reisepass, Terrorismus, Is, islamischer StaatFoto: Marnzjpm / wikimedia (CC BY-SA 4.0)
Seit langem ist bekannt, dass unzählige gefälschte syrische Pässe im Umlauf sind. Für Migranten bedeutet ein syrischer Pass die hohe Wahrscheinlichkeit, in Deutschland Asyl zu bekommen.
Wie einfach es ist, zum "Syrer" zu werden, zeigte bereits vor einiger Zeit der Selbstversuch eines Journalisten, der sich einen solchen gefälschten Pass mit dem Konterfei des holländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte ausstellen ließ. Kostenpunkt: rund 750 Euro. Der Journalist wollte aufzeigen, wie leicht es für Terroristen ist, mit einem gefälschten Pass als Flüchtling in Europa einzureisen.
Attentäter von Paris als „Flüchtling“ mit gefälschtem Pass
Spätestens seit dem Blutbad, das die radikal-islamistischen Terroranschläge in Paris angerichtet haben, wurde aus journalistischer Theorie grausame Realität: Jedenfalls einer der IS-Terroristen soll als „Flüchtling“ mit einem aller Wahrscheinlichkeit nach gefälschten syrischen Reisepass über Griechenland eingereist sein.
Wie N-TV berichtet, warnt aktuell die griechische Regierung davor, dass Terroristen getarnt als Flüchtlinge mit falschen Pässen nach Europa kommen. In der Türkei gebe es, so der für Migration zuständige Vizeminister Ioannis Mouzalas gegenüber dem griechischen Nachrichtensender Skai, eine „regelrechte Industrie falscher Pässe“.
Einer der Attentäter von Paris sei jedenfalls am 3. Oktober im Boot mit 198 Flüchtlingen auf der griechischen Insel Leros angekommen und als Flüchtling Ahmad Almohammad registriert worden.
Neun(!) Männer - neun Pässe - ein(!) Name
Dass der Pass des Terroristen eine Fälschung gewesen sein muss, betätigte sich am Montag in Serbien: Im südserbischen Grenzort Presevo wurde ein Flüchtling aufgegriffen, dessen offensichtlich gefälschter syrischer Pass auf denselben Namen lautet wie jener, der neben einem der getöteten Attentäter gefunden wurde, berichtete unter anderem ORF.at und verweist auf die Belgrader Tageszeitung Blic. Beide Pässe lauteten auf Ahmad Almohammad, nur die Passfotos unterscheiden sich.
DiePresse berichtete, dass laut dem serbischen TV-Sender RTS sogar acht(!) Migranten in Serbien mit gefälschten Pässen eingereist seien, die alle auf den selben Namen wie den des Paris-Attentäters lauteten, fünf von ihnen seien als Flüchtlinge aus Syrien registriert worden, drei als Flüchtlinge aus dem Irak.
Dass es den Behörden nahezu unmöglich ist, die wahre Identität einer fremden Person, die keine oder gefälschte Ausweispapiere vorzuweisen hat, zu ermitteln, nützt der IS gekonnt aus.
So wird das Ermitteln terroristischer Zusammenhänge umso schwieriger, wenn die wirkliche Identität der Dschihadisten nicht ausgeforscht werden kann. Und der IS hatte schon mehrmals damit gedroht, seine Gotteskrieger in Flüchtlingsbooten nach Europa zu schleusen.