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Prozess: Vorzeigeasylant sticht Asylpatin nieder

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Am 15. August 2014 wurde einer 21-jährigen Asylpatin ihr Engagement in einem Asylantenheim in Wasserburg zum Verhängnis. Der zirka 25-Jährige Asylwerber aus Mali gab noch vor, die Frau umarmen zu wollen, zückte dabei ein Messer und stach mehrmals auf sie ein.

Liebkind der Grünen

Im Februar 2014 war Issa noch ein Star, als der Grünen Ortsverband Wasserburg zum Film „Fremd“ ins Kino Utopia lud. Der herzzerreißende Film von Miriam Faßbender „zeigt das Leben eines malischen Migranten, das geprägt ist von Hetze und Hoffnung, Flucht und Stillstand“, beschreibt Amnesty Deutschland. 

Issa wurde nach vorne ans Mikrophon gebeten und ließ seine neuen Freunde wissen: „Wir sind unglaublich berührt, emotional sehr ergriffen – ich finde gar keine Worte” und bedankte sich beim Bürgermeister und den Wasserburgern für die Unterstützung, man habe ihn sehr gut aufgenommen.

Vorzeigeasylant

In tiefster Ergriffenheit bedauerten die Anwesenden an jenem Februarabend, dass Issa und ein anderer Malier bereits die Abschiedepapiere erhalten hätten. Unmenschlich, ein großer Fehler sei das, war man sich einig, sei Issa aus seiner Heimat doch vor einer Zwangsrekrutierung geflohen. Hier wolle der Analphabet Lesen und Deutsch lernen und vielleicht studieren, um eine gute Arbeit zu finden, zeigte sich Issa vorbildlich. Der zirka 25-Jährige war bereits seit Dezember 2013 in Wasserburg, zuvor hielt er sich in verschiedenen anderen europäischen Ländern auf.

Issa gab sich immer engagiert, rannte bei einem Charitylauf für Spendengelder für Ecuador mit und trommelte beim evangelischen Familiengottesdienst in der Kirche zum Gitarrenspiel der Pfarrerin.

Grüne Abgeordnete setzt sich für Issas Bleiberecht ein 

Die Grüne Abgeordnete zum Bayrischen Landtag, Claudia Stamm, erklärte, dass es auch sinnvoll wäre, politisch gegen die Abschiebung des Malier vorzugehen. Sie riet zu einer Petition an den Landtag, zur Einschaltung einer Härtefallkommission oder des bayrischen Flüchtlingsrates, vor allem um Zeit zu gewinnen.

Vier Monate untergetaucht

Dann diese schreckliche Tat im August des Vorjahres, der all diese Pläne wohl zunichte machte. Die junge Flüchtlingshelferin erlitt mehrere Stiche in Bauch und Oberarm. Der Frau gelang die Flucht vor dem Angreifer, bevor er seine in englischer Sprache getätigte Drohung, er werde sie töten, verwirklichen konnte.

Nach dem missglückten Tötungsverversuch floh Issa. Bis Dezember 2014 tauchte er als Obdachloser in Nordrhein-Westfalen unter. Die Polizei konnte den flüchtigen Asylanten nicht finden, doch eine Asylhelferin überredete den mutmaßlichen Täter auf Facebook, ins Heim zurückzukommen. Dort wurde er laut verschiedenen Zeitungsberichten nach einem warmen Bad und einer Mahlzeit an die Polizei übergeben.

Das Tatmotiv soll im Prozess, der am 16. Juni begann, geklärt werden. Im Vorfeld wurde immer wieder die Vermutung laut, es könnte sich um eine Beziehungstat handeln. Andere Flüchtlingshelfer äußerten, dass Issa die Offenherzigkeit der Flüchtlingspatin, zu der er vor der Tat ein enges, freundschaftliches Verhältnis gepflegt haben soll, missverstanden haben könnte.

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Asyl
Kurztitel: 
Prozess: Vorzeigeasylant sticht Asylpatin nieder

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