Foto: ACBahn/ Wikipedia (CC BY-SA 3.0)
In der Flüchtlingskrise verlieren immer mehr Menschen die Fassung. Zuletzt sogar der Bischof von Essen, Franz-Josef Overbeck, der auch noch dazu Seelsorger bei der Bundeswehr ist. Er verglich in einer Podiumsdiskussion mit Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) am Dienstag die von den Unionsparteien geplanten Transitzonen für Asylwerber mit Konzentrationslagern. Hier würden Menschen, die ihr Leib und Leben retten wollten, gefangen gehalten, behauptete er.
Verharmlosung des Nationalsozialismus
Über diesen ungeheuerlichen Vergleich, der jeden Politiker - egal welcher Couleur - umgehend den Kopf kosten würde, da er damit den Nationalsozialismus verharmlost, berichtete auch die Katholische Presseagentur Österreich (kathpress). Asylbewerber müssten sich dort vorkommen „wie in Konzentrationslagern“, wird der Bischof wörtlich zitiert, ohne auch nur die geringste Kritik an dieser verheerenden Aussage zu üben. In Europa und vor allem in Deutschland dürfe man nicht wieder „von Mauerbau sprechen“. Das Asylrecht sei konsequent anzuwenden, forderte der Geistliche.
"Transitzonen" für schnellere Abschiebung
Grund des Skandal-Sagers von Overbeck sind die so genannten Transitzonen. Deutschland überlegt, eine Art Flughafenverfahren an den Grenzen zu installieren, um die schnelle Abschiebung von Flüchtlingen zu ermöglichen. Das bestätigte der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) am Mittwoch. Auch Österreich überlegt übrigens ein Schnellverfahren. Mit dem Verfahren in „Transitzonen“ soll die Zahl der Ankommenden verringert werden. „Man kann schon jetzt jemanden am Flughafen festhalten, prüfen, ob sein Asylantrag offensichtlich unbegründet ist, und ihn zurückschicken“, sagte de Maiziere.
Deutsche sollen zugunsten Asylwerbern Verzicht üben
Das gefällt dem Bischof von Essen nicht, weshalb er die Nazikeule auspackte. Es ist nicht das erste Mal, dass Franz-Josef Overbeck für Aufsehen sorgt. Erst vor kurzem hat er die Forderung aufgestellt, dass die Deutschen zugunsten der Asylwerber Verzicht üben müssten. „So wie die Flüchtlinge ihre Lebensgewohnheiten ändern müssen, werden auch wir es tun müssen“, sagte Overbeck laut der Berliner Wochenzeitung Junge Freiheit vor zwei Wochen: „Unser Wohlstand und die Weise, in Frieden zu leben, werden sich ändern.“